Tag 113 (24. 13. 22): Buon Natale!
Von der Südküste starten wir heute zurück durch den tiefen Matsch (kein Problem für unseren Baloo – nur jetzt müsste wirklich mal wieder jemand eine Reinigung vornehmen) nach Norden Richtung Palermo.
Wir fahren durch schönstes grünes hügeliges Hinterland. Wir können uns vorstellen, dass die Natur bei milden 18 Grad und leichtem Wind aufatmet und üppig wächst- im Sommer muss es hier unerträglich heiß sein. In Foliengewächshäusern sehen wir Artischocken und Paprikas, am Straßenrand wird außerdem viel Fenchel und natürlich Mandarinen und Orangen zum Verkauf angeboten. Die Zitrusbäume tragen mit gebogenen Ästen reichlich Früchte. Wenige Autofahrer sind unterwegs.
Am frühen Nachmittag erreichen wir aus den Bergen kommend Palermo beziehungsweise Monreale. Dort wollen wir vor allem den Dom mit seinen reichen Wandmosaiken bewundern.
Ein freundlicher Parkplatzmitarbeiter unterstützt uns vorher bei der komplizierten Lösung eines Parkplatztickets am Automaten.
Der Dom ist überwältigend an allen Wänden und Säulen mit Mosaik, sehr viel auch vergoldet, belegt. Biblische Geschichten werden im Hauptschiff erzählt, vorne im Chor sind Engel und Heilige dargestellt und in der Apsis schwebt ein riesiges Christus- Portrait. Gold ist die Grundfarbe, alles glänzt und leuchtet. Es ist eine wahrhaft erhebende Atmosphäre. Und auch hier ist die handwerkliche Kunst äußerst bemerkenswert.
Mit einem Eis in der Waffel schlendern wir noch durch das Städtchen mit engen Gassen und kleinen Plätzen, wobei weihnachtliche Gefühle ehrlich gesagt nicht aufkommen möchten. Es ist allerdings trotz Samstagabend einiges los auf den Straßen und die meisten Läden haben noch geöffnet.
Um 22 Uhr gehen wir in den Dom zur Christmesse. Zu Beginn ist der Chorraum und die Apsis dunkel und erst mit den ersten Orgeltönen und dem Klingeln der Messglocken wird er langsam erhellt bis alles Gold glänzt und strahlt. Sehr eindrucksvoll! Es folgt für unsere Ohren klassische katholische, fast monotone Liturgie und uns ist eher langweilig. Ich hätte mir mehr als eine nur halbvolle Kirche, Freude und italienische Weihnachtslieder gewünscht! Und so verlassen wir die Messe noch vor dem offiziellen Ende, morgen geht’s sehr früh raus aus den Federn.
