Tag 115 (26. 12. 22): Treibjagd am „Fest der Liebe“

Tag 115 (26. 12. 22): Treibjagd am „Fest der Liebe“

26. Dezember 2022 0 Von Rike

In der allerersten Morgendämmerung werden wir von Motorengeräuschen geweckt, Stimmen und Herumgeräume. Ein Hund mit Glöckchen um den Hals rennt umher. Bald darauf werden die ersten Schüsse abgegeben.

Offensichtlich hat man sich am See zur Treibjagd verabredet. Phasenweise bellen nicht nur die Jagdhunde völlig aufgeregt, sondern auch die Jäger rufen und brüllen. 

Es könnte so idyllisch an diesem See sein, wenn man nicht wüsste, was am anderen Ufer so los ist.

Die Sonne scheint vom makellos blauen Himmel und wir genießen es, in der inzwischen eingekehrten Ruhe bei der Wärme den gestrigen leicht verkorksten Tag zu verarbeiten. Zum Frühstück gibt es weihnachtlichen Panettone.

Um 13 Uhr beginnen wir unsere Rückreise nach Norden, innerhalb von drei Tagen wollen wir Sardinien durchqueren.

An der Westküste, der Sonnenuntergänge wegen, steuern wir in der Nähe von Oristano einen Campingplatz an. Die Fahrt führt uns durch eine unglaublich frische und grüne, sehr beschauliche kaum hügelige Landschaft, was uns sehr gut gefällt.

Bei Arborea liegt ein großes Feuchtgebiet mit mehreren Seen, dort schimmert es auf dem Wasser weiß- rosa. Nachdem wir in eine kleine Seitenstraße abbiegen können und das Fernrohr gezückt haben, bestätigt sich die Hoffnung: es sind Flamingos. Sie stehen da im Seichten mit ihren langen Beinen, wunderschönen Körpern mit langem Hals und Seihschnabel.

Ihre Rosafärbung ist ganz abhängig von ihrem Alter, wir sind mal wieder bezaubert!

Der Campingplatz liegt unter windzerzausten Kiefern. Zum Sonnenuntergang legen wir noch einen langen Strandspaziergang hin.