Tag 67 (8. 11. 22): Albanien, Teil 2

Tag 67 (8. 11. 22): Albanien, Teil 2

8. November 2022 2 Von Rike

Recht zeitig am Vormittag fahren wir beim Prespasee die noch gelb- grünlichen Eichenwaldberge hinauf und haben schönste Ausblicke auf den See hinunter, dessen Dunst sich nur allmählich hebt. Bis auf 1600 m kurven wir auf den Bergsattel hoch, darüber erheben sich die Berge mit kargem Bewuchs und karstigen Abbruchkanten noch weiter. Der Prespasee ist aus unserem Blickfeld bereits verschwunden und wir können den Ohridsee wieder sehen, das Wasser ist am Ufer schön türkis und dann rasch dunkler werdend.

Letzte Station in Mazedonien ist das Kloster von Sveti (Sankt) Naum, erstmals um 1000 erbaut, nach Zerstörung im 16. Jahrhundert wieder errichtet. Sveti Naum hatte besondere Heilkräfte bei Geisteskrankheiten und Besessenheit von Dämonen… sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?  Es ist nur ein bescheidenes Kirchlein, innen ist es recht düster, nur durch kleine runde Fenster fällt Sonnenlicht in die zentrale Kuppel. Die Fresken im Inneren aus dem 18. Jahrhundert  haben stark unter Feuchtigkeit und Kerzenschein gelitten. Klosterbetrieb gibt es nicht mehr. 

Hier bei Sveti Naum fliesst durch einen unterirdischen Kanal Wasser aus dem fast 100 m höher gelegenen Pespasee in den Ohridsee, das Wasser ist durch das Berggestein kristallklar gefiltert, daß es kaum sichtbar ist.

Unkomplizierter Grenzübertritt nach Albanien.

Das Gebirge fällt auf der albanischen Seeseite recht steil ab, so daß wir, fast erwartungsgemäß, keinen Stell- oder Campingplatz finden , der nicht an die Straße gequetscht ist. Also wenden wir uns nach Südwesten und finden nach einer kurzen Überlandfahrt einen Standplatz in Mitten von Feldern bei einem Wäldchen mit Quelle. Die Menschen sind fleißig mit der Zwiebel- und Maisernte beschäftigt und es scheint Sitte zu sein, die Feldabfälle vor Ort zu verbrennen, was leider den unschönen Effekt hat, daß der dicke Qualm über Ebenen und Hänge zieht.